Wednesday, 28. February 2024

Autor: Susanne Rowley

Professionelle Kindertagespflege - was heißt das überhaupt?

Jammerst Du noch? Oder betreust Du schon? 


Liebe Tagesmütter und -väter, liebe Wigwam-Freunde, 

der wunderbare, anspruchsvolle Berufsstand Kindertagespflege braucht dringend Unterstützung. 

Wigwam 1994 ist seit nunmehr 31 Jahren durchgehend erfolgreich. Und das sind wir, weil wir folgende Philosophie nicht nur Ernst nehmen, sondern kontinuierlich mit Leben füllen.  

"Glückliche Tagesmütter/-väter = glückliche Eltern = glückliche Kinder"

Wir glauben das. Wir leben das. Und wir tun pro-aktiv etwas dafür - jeden Tag. 

Internetforen sind voll von frustrierten Fachkräften

Sie fühlen sich weder wertgeschätzt noch gesehen. Den Umständen ohnmächtig ausgeliefert ist man zuweilen auch dann, wenn Frau und Mann es zulässt und /oder das Rüstzeug einen Berufsstand erfolgreich und eigenverantwortlich auszuüben, schlicht fehlt. 

Da finden sich zuweilen frustrierte Tagesmütter, die bei elterlicher Kritik in ihrem "Google-Places-Eintrag" öffentlich kommentieren:

>> (..) das miese Karma wird sie und Ihr Kind hoffentlich beizeiten ereilen (..) <<

Einer solchen TPP würde ich gerne zurufen: Soeben haben Sie sich das KTP-Leumund-Messer nicht nur selbst tief in den Ranzen gerammt, sondern auch noch dreimal umgedreht, damit es sicher sitzt. 

Oder auch Forenbeiträge dergestalt:

>> (..) Ich bin Tagesmutter, und es ist schlimmer, als in der Kita. Die Eltern glauben doch glatt ich sei ihr Depp, und sie dürften meinen Alltag und meine Öffnungszeiten bestimmen. Und wenn ich dann dagegen halte, kündigen sie einfach und werfen mir die schlimmsten Dinge vor (..) <<

Und selbstverständlich findet sich sodann eine ebenso Frustrierte; gemeinsam kann man dann mal so richtig ablästern..

"Wir gegen die" / Eltern gegen Betreuende - und umgekehrt - herrscht in vielen Internet-Foren vor. Traurig aber wahr. 

Selbstverständlich verkennen wir an dieser Stelle nicht, dass familienpolitisch Verantwortliche einen maßgeblichen Anteil daran haben. Wenn man sich der sogenannten "Obrigkeit" gegenüber durch schlechte Rahmenbedingungen machtlos ausgeliefert fühlt, dann kratzt man sich eben an der Basis die Augen aus. 

Aber das ist eben auch nur die halbe Wahrheit! 

Was macht Tagesmütter und -väter in ihrem Berufsstand erfolgreich und damit auch glücklicher? 

Unsere Antwort aus Erfahrung: 

Sie haben dann die Chance auf berufliche Erfüllung, wenn Sie sich auf den Weg machen, Professionalität in vielen Facetten anzustreben. Was speziell Wigwam unter Professionalität versteht, davon soll dieser Beitrag ansatzweise handeln. Ansatzweise meint, dass dieser Beitrag kommunale Satzungen und ihre Widrigkeiten zunächst (noch) nicht behandelt. 

Wir starten vielmehr mit der Haltung, die diesen Berufsstand ausmacht. 

Wir haben in all' den Jahren viele Bewerbungen von Tagesmüttern/-vätern oder von Kita-Aussteigerinnen erhalten, die davon ausgingen, eine Pflegeerlaubnis zu erwirken, Räume einzurichten, Spielzeug einzukaufen, eine Website zu gestalten und dann mal eben loszulegen, wäre ausreichend. 

Weit gefehlt. 

Bereits in ersten Vorstellungsgesprächen zeigt sich sehr schnell, dass es an der ureigentlichen Kern-Motivation fehlt, die jedem Erfolg naturgegeben zugrunde liegt. Auf die Frage, warum möchten Sie Kinder in der Kindertagespflege betreuen, hörten wir zuweilen die "No-Go"-Antwort schlechthin: 

"Ich möchte gerne zu Hause arbeiten, weil ich meine Kinder nicht in fremde Hände geben will". 

Aha, so so. Da möchte also jemand als TPP "Elternkunden" für sich gewinnen, die genau das tun, was die TPP aus tiefstem Herzen ablehnt. 

Falsche Baustelle!

Wie man in unzähligen Foren im Internet lesen kann, ist der Frust auf Seiten der ErzieherInnen in Kita-Einrichtungen und bei Tagesmüttern und -väter immens. Sie kennen ihre Rechte & Pflichten nicht, können sie demnach weder einfordern noch umsetzen. Sie sind zuweilen auch "Amtshörig" / sorry muss man leider so konstatieren, und haben nicht verstanden, dass ein Amt im Dienste der Bürger steht, und von unserem Steuergeld bezahlt wird. Sie wissen ebenfalls nicht, was sie zur gewünschten / Wertschätzung selbst beitragen können/müssen und suchen verzweifelt im Außen. Zuweilen ruft es aber nur so zurück, wie es zuvor hereingerufen hat. 

Sie unterschätzen den Berufsstand Kindertagespflege kolossal mit der Folge, dass sie irgendwann frustriert zurückbleiben oder aufgeben.  

Wer es in seiner selbständigen Tätigkeit zur höchstmöglichen Frustration hat kommen lassen, fühlt sich mit jeder neuen schlechten Erfahrung ein Stück mehr ausgeliefert und ohnmächtig. Dieses sich stetig steigernde Versagensgefühl läutet im schlimmsten Falle den "Anfang vom Ende" ein, weil Daumenschrauben an Stellen angelegt werden, wo sie nicht hingehören; z.B. in knebelnden Betreuungsverträgen. 

Wir möchten heute kleine Anregungen, Gedankenanstöße und Erfahrungswerte unseres kleinen Wigwam-Netzwerkes weitertragen. 

Wir nennen diesen Beitrag: "Die Traum-Tagesmutter"

Es ist allein meine Verantwortung das gute Gefühl zu Eltern wieder herzustellen.

Dieser Satz steht im konzeptionellen Profil einer der erfolgreichsten Wigwam-Pädagoginnen.   

Schon beim flüchtigen Blick auf diesen Satz berührt er viele Gedankenansätze, persönliche Gefühle der Zustimmung aber auch der Abwehr. Letzteres löst er aus, weil er die Schuldfrage, warum und durch wen etwas aus dem Lot Geratenes wiederherzustellen ist, gar nicht stellt. Auf der beruflichen Ebene ist ein solches Angebot ein Zeichen von großer Reife und höchster Professionalität. 

Eine Person, die das anbietet und lebt, hat in sich selbst eine Größe entwickelt und fischt nicht mehr im trüben, fremden Gewässern. Sie verzichtet auf das Recht haben zugunsten von Führung. Sie wahrt Distanz bevor ungesunde Nähe im Rahmen einer Konfliktsituation undefinierbaren Raum greifen kann. Diese Person hat sich für vollkommene Freiheit entschieden, denn sie handelt, bevor etwas im Außen mit ihr geschieht. Sie ist loyal, sie schützt ihren Leumund und damit den positiven Blick auf vorangegangene Leistungen, weil sie vorlebt, dass Fehler zum Leben gehören, egal wer sie macht, Missstimmung sein darf, Konflikte in Beziehungen nicht das Aus bedeuten. Sie kennt Auswege, sie zeigt Lösungen auf, sie erweist sich als kompetent in genau jenen Momenten, wo Kompetenz zwingend zum Einsatz kommen muss. 

Sie ist professionell.

Liebe Leserinnen und Leser, 

Sie bekommen heute diese Zeilen, weil ich als Wigwam-Gründerin in 31 Jahren gelernt habe, eine Unternehmerin zu sein. Das Unternehmertum hat mir viel Lebensfreude gebracht, und bis heute schätze ich das unerschöpfliche Lernpotential, das es in Form der Selbstreflexion in Zusammenarbeit mit unseren PädagogInnen und Eltern zu finden gab und gibt. Negative Erfahrungen haben mich besonders weitergetragen, weil Anteile am Geschehen schon in den Anfängen auch immer mir zuzuschreiben waren. Sei es, dass ich auf meine innere Stimme zugunsten vermeintlicher Vorteile nicht hörte, oder ich zum grenzüberschreitenden Handeln geradezu einlud, um Verlustängsten anderer Art voraus zu eilen. 

Um Grenzen und Möglichkeiten in der Unternehmerschaft auszuloten, muss man Pro und Contra kennen gelernt haben und langfristig bereit sein, einerseits sein Unternehmen zu schützen und andererseits seine Kundenbeziehungen richtig zu pflegen. In der Wigwam Rückschau bereue ich daher keinen einzigen Wigwam Tag. 

Persönlichkeit vor Fachkompetenz.

In vielen Unternehmen läuft die Mitarbeitersuche immer auf die gleiche Weise ab. Kritisch durchstöbern und selektieren Verantwortliche Bewerbungsunterlagen und laden potenzielle Kandidaten zum Gespräch ein. Je nachdem wie groß der Druck ist, Fachkräfte zu finden, fällt die Wahl schon mal auf Strohfeuer Kandidaten; sprich Wandervögel, die von Kita zu Kita ziehen, oder den TPP-Job auf die leichte Schulter nehmen und sich erhoffen, dass der Wechsel der Bühne es langfristig schon richten wird. Kurz gesagt, Menschen, die die Ursache ihres Frustes immer beim Gegenüber suchen, jedoch nie in den Spiegel schauen. 

Das kostet unglaublich viel Zeit und Energie. 

Wigwam schützt, wo immer möglich, sein Team vor Unruhe, Frustration, ständigem Wechsel und dem damit einhergehenden Leumund-Schaden. Wir suchen loyale KTP-MitarbeiterInnen mit Persönlichkeit, die zum bestehenden Team Spirit passen, Werte hegen, in freundliche Beziehung zu uns, den KollegInnen und Eltern treten. Alles andere bringt ein Team in Schieflage, belastet die Atmosphäre und boykottiert die gute Sache. 

Der Preis ist zu hoch, weil innovative Projekte an die Wand gefahren werden, Entwicklungen stocken, und die absoluten Zugpferde ins Stimmungstief gezogen werden.

Wigwam möchte Menschen, die zu uns kommen, ausgiebig kennenlernen. Und alle Fachkräfte dürfen das Wigwam-Netzwerk kennenlernen. 

Wir interessieren uns für mehr als der Mainstream vorgibt. Dazu gehören die Ziele, die Sie mit Ihrem beruflichen Wechselwunsch verbinden, Ihre Stärken und Schwächen, Ihre Belastbarkeit, Ihre Frustrationstoleranz, Ihre Ausdauer, Ihre Team Fähigkeit, Ihr Stil, Problemstellungen anzugehen und ja auch:

Das berühmte Päckchen, das jeder von uns, auch und vor allem aus der eigenen Kindheit, mit sich trägt.

Du möchtest selbständig Tätige Unternehmerin werden? 

Dann unternimm' was! 

Selbständige sind zuweilen ein besonderer Menschenschlag. Auch wenn alle unterschiedliche Ziele verfolgen oder den Begriff "Erfolg" auf unterschiedliche Weise interpretieren, gibt es verbindende Eigenschaften, die es ihnen ermöglichen, ihre Träume zu verwirklichen. 

Im Wigwam muss man nicht alle Eigenschaften aus dem Stand liefern. Es ist aber unabdingbar, dass die Lust und die Muse auf eine solche Entwicklung klar zu erkennen ist. Denn:

Alle, die im Wigwam aufgenommen werden, haben aus dem Stand monetären Erfolg, wenn ihre Vorbereitungszeit abgeschlossen ist. Das ist schön, aber zunächst der Vorarbeit sowie dem Leumund Wigwams geschuldet. Keine eigenen persönlichen Unternehmer Qualitäten herauszubilden, kann eine verpasste Chance sein. 

Im Wigwam gilt auf besondere Weise der umgekehrte Weg: 

„Das Ankommen im Wigwam eröffnet erst Deinen individuellen Unternehmensweg“.

Die Entscheidung selbständig zu sein:

Alle Tagesmütter und -väter und PädagogInnen, die den Weg ins Wigwam fanden, waren an einem bestimmten Reife Punkt in ihrem beruflichen Wirken angekommen, ihre Kräfte und Erfahrungen nun tatkräftig in „eigener Sache“ ans Kind zu bringen.

Dieser Hinweis signalisiert bereits einen der wichtigsten Ausgangspunkte. 

Die Zeit dafür muss reif sein!

Vielleicht wird sie nie reif sein, weil Frau und Mann nicht der Typ dafür ist. Wann eine Zeit „reif“ ist, ist nicht zwingend am Alter festzumachen und auch nicht an der Ausbildung. Auch Berufserfahrung als solches ist kein Garant für Erfolg und die eigene berufliche Zufriedenheit. Zusammengefasst könnte man es so sagen: 

Die Entscheidung, die Tür der beruflichen Abhängigkeit, z.B. in einer Kita, hinter sich schließen zu wollen, muss bereits getroffen sein, bevor der Weg in die Freiheit auch nur ansatzweise winken kann. Die Bereitschaft durch die Tür der Freiheit zu gehen, ist zugleich mit der Verantwortung verbunden, ein sattes JA zu kommenden Hürden, Hindernissen und Stolpersteinen zu formulieren, und sie beim Auftauchen als Lernchance für eigenes Wachstum zu begreifen. 

Die berufliche Bühne

Nicht allein die Bühne macht also den Unterschied, sondern das, was da warum und wie aufgeführt werden soll. Allein der Wille frei zu sein, reicht nicht. Allein die Flucht von einer alten ungeliebten Bühne auf eine vermeintlich neue zu wechseln, birgt die Gefahr, das gleiche Unwohlsein wieder und wieder zu erleben. Ungelöste Probleme, die einem beruflich und privat immer wieder bitter aufstoßen, nimmt man mit, egal wohin man geht.     

Die Haltung zur Selbständigkeit

Die innere Haltung zur Selbständigkeit ist entscheidend. Die Haltung ist Antrieb und Motor. Was genau Sie hintergründig antreibt, einen massiven Schwenk im beruflichen Leben vollziehen zu wollen, sollte Ihnen zutiefst bewusst sein. Ist es das Ego? ist es die Suche nach Dankbarkeit und Anerkennung? Ist es das Geld? Steht eine Mission dahinter? Oder ist es die Seele, die aus welchen Gründen auch immer nach Unabhängigkeit schreit? Wenn Sie der inneren Stimme folgen, sollten Sie wissen, wer da warum so laut ruft. Ein Unternehmen zu gründen, sich in die freiberufliche Selbständigkeit oder in eine Kooperation zu begeben, bedeutet Verantwortung für sich und andere zu übernehmen; und das zu jedem Zeitpunkt.

Damit die Angst nicht der Vision im Wege steht, muss man Haltung zum eigenen Projekt aus eigenem Antrieb heraus einnehmen.

Ein Zerren und Ziehen an einem unentschlossenen Menschen mittels ausgefeilter Überzeugungsarbeit findet im Wigwam daher nie statt. 

Der Berufsstand Kindertagespflege

Hat es genau an dieser Stelle besonders schwer. Juristisch wird er als selbständig ausgewiesen. Jedoch zerren unablässig familienpolitische Institutionen aller Bundesländer, schräge Satzungen an seiner Beschränkung, um ihn für Vereinbarkeit jederzeit einsatzfähig zu halten. Diese Zerrissenheit im Außenbild, verleitet bereits im Ansatz dazu, den inneren Rücken für Freiheit hier gerade und an anderer Stelle krumm zu machen.

Umso wichtiger ist es in diesem Berufsstand, sich seiner freiheitlichen Verantwortlichkeit im politischen Aktionsrahmen sehr bewusst zu werden. Nur dann ist es möglich, ihn in voller Verantwortung und ohne faule Kompromisse auch auszufüllen. Immer dort nach amtlicher Hilfe zu rufen, wo es gerade bequem ist, oder nur dort die Freiheit beim Jugendhilfeträger einzufordern, wo es just zum eigenen Vorteil gereicht, gibt kein stimmiges Bild ab. 

An sich glauben

Eine starke Motivation und der Glaube an sich selbst ist im Wigwam-Netzwerk maßgebend für Erfolg. Wer für seine Betreuungsinhalte steht, wird Eltern spielend anzünden. Selbstzweifel, Existenzängste, Hadern mit kleinen Rückschritten sind ebenso kontraproduktiv wie das Gegenteil in Form von strengem oder stark zurückhaltendem Auftreten. 

Wir sagen: 

Trau' Dich was. Anerkennung und Bestätigung dürfen unsere Wigwam-TPPs erwarten. Erfahrene TPPs achten jedoch darauf, nie abhängig von beidem zu sein, wenn Entscheidungen zum Wohle des Wigwam-Kinderstübchens getroffen werden müssen. Wer zu sich und seinen Inhalten stehen kann, dem kommt es nicht in den Sinn, einfach abzuwarten, bis sich gewünschte Veränderungen von selbst einstellen, oder andere dazu verhelfen. Sondern sie handeln, führen eine gewünschte Entwicklung selbst herbei, auch wenn sie es nicht allen Recht machen können. 

Kreativität

Neue Lösungsansätze für altbekannte Probleme sind der Inbegriff des Selbständigen. Joseph Schumpeter, ein namhafter Ökonom des 20. Jahrhunderts, definierte den Begriff "Unternehmer" als eine Kraft, die existierende Strukturen dann verdrängt und neue ersinnt, wenn sie der Sache nicht mehr dienlich sind. Kreative Köpfe sind im Wigwam daher besonders willkommen. 

Beharrlichkeit und Ausdauer

Unsere erfolgreichsten Tagesmütter und -väter, lassen sich auch von Hindernissen nicht von ihrem Weg abbringen, sondern glauben an ihr Vorhaben und suchen Lösungen. Ein erfahrenes Team im Rücken ist eine Ressource, die unsere NeuanwärterInnen im Wigwam immer finden und nutzen.    

Zusammenhalt

Gereifte TPPs wirken im Wigwam mit am Aufbau vertrauensvoller Beziehungen innerhalb des Netzwerkes. Vertrauen ist die Grundlage aller Geschäftsbeziehungen. Es entsteht nicht durch permanentes kritisches Abprüfen der Integrität seines Gegenübers, sondern durch Neugier und Weitergabe gelebter Erfahrung auf beiden Seiten. Wigwam ist ein Netzwerk, in dem Neid oder Missgunst gegenüber KollegInnen keinen Raum erhalten, sondern viel mehr der Geist herrscht von „gemeinsam sind wir stark“ und „in geschlossener Haltung“ ist für alle langfristig wohlgetan. Ein gutes Netzwerk, freundlich zugewandte Kontakte zu jeder(mann/frau) zur anderen TPPs, die man auch mal etwas fragen kann, oder ein rascher Anruf im Wigwam Büro gehören zu den Ressourcen. Wenn wir Mittel und Wege suchen, um etwas zu verändern oder eine Information zu erlangen, zögern wir nie, uns diese zu besorgen.

Das eigene Bild

Ein authentischer Unternehmer / eine authentische UnternehmerIn macht sich bei allem Gehörten oder Gesagten ohne Ausnahme ein eigenes Bild. Nur so ist man in seiner Urteilskraft frei von persönlichen, teils subtilen, negativen Beweggründen anderer. Alle Wigwam-Tagesfamilien freuen sich vielmehr darauf, ihr eigenes Projekt zu schützen, zu pflegen und zu gestalten, getragen von einer Gemeinschaft, die ein Erfahrungspotenzial bietet, das genutzt werden kann, aber nicht muss, wenn sich eine andere Herangehensweise stimmiger anfühlt.

Elternpartnerschaft

Zu ihren „Elternkunden" sollten TPPs ein gesundes und respektvolles Nähe Distanz Verhältnis pflegen; dabei stets die Führung inne zu haben. Dazu ist es notwendig, dass man früh persönlichen Grenzen ermittelt, um sie später nicht zu überschreiten. Zu Geben, nur um "zurück zu erhalten" ist immer die schlechteste Idee. Geben sollte man nur, was man "unter allen Folge-Umständen", auch morgen noch bereit wäre erneut einzusetzen. In der Praxis kann das bedeuten, die Kern-Frage zu beleuchten: Wo und wie wahre ich das Wertesystem der Eltern, was nicht anzutasten ist, und wo leite ich Eltern sanft dazu an, eine Integration ihres Kindes in die kleine Gruppe und meinen Betreuungsalltag entspannt zuzulassen. Du als Unternehmerin in der KTP hast die Führung; diese solltest Du nie aus der Hand geben; aber imstande sein, diese sanft ausüben. 

Seien Sie intuitiv

Gute TPPs kennen relevante Fakten, verlassen sich aber nicht darauf, sondern beziehen ihre Intuition mit ein. Sie hören auf ihre innere Stimme und verlassen sich vor allem beim Einschätzen anderer Menschen auf ihr Gefühl, das sie selten trügt. So erkennen sie, was andere Menschen motiviert und antreibt, können unterscheiden zwischen Gesagtem und Gemeintem und dann ihre persönliche Entscheidung darauf ausrichten. Auch wenn es darum geht, Entscheidungen zu treffen und neue Wege zu gehen, beziehen sie ihr Gefühl mit ein und handeln diesem nicht komplett zuwider. 

Sie sind sich ihrer selbst bewusst

Reife Persönlichkeiten innerhalb der KTP wissen, wer sie sind und wie sie sich in bestimmten Situationen tendenziell verhalten werden. Sie kennen ihre Stärken, Schwächen, Charakterzüge und Wertvorstellungen, und sie sind sich bewusst, dass dieses Wissen ihnen dann zu beruflichem Erfolg und persönlicher Erfüllung verhilft, wenn sie authentisch bleiben, statt ein Bild von sich zu kreieren. Perfektionismus ist nie das Ziel; vielmehr eine ehrliche, pro-aktive Fehlerkultur. 

90 Prozent der Kommunikation findet auf nonverbaler Ebene statt. 

Sie reflektieren und verurteilen nicht

Top TPPs lernen aus ihren Erfahrungen und ziehen sich nicht beleidigt in ihr Schneckenhaus zurück. Sie suchen auch nicht die Schuld für das Scheitern aus Selbstschutz bei anderen, sondern sie verstehen es, Vorkommnisse differenziert aufzuarbeiten. Negative Erfahrungen bieten immer auch die Chance näher hinzuschauen. Hätten sie etwas ändern können oder gehört die negative Erfahrung in die Akte „Versuch macht klug“? Ohne Fehler kein Wachstum. Das sollte Dein Grund-Mantra sein! Wenn eine Herangehensweise in der Vergangenheit nicht den gewünschten Erfolg gebracht hat, versuchen wir diese zu optimieren oder gehen neue Wege. Wichtige Entscheidungen werden im Voraus durchdacht und später in der Retrospektive analysiert und mit den Erwartungen verglichen, um neue Erkenntnisse aus dem tatsächlichen Verlauf der Dinge zu gewinnen.

Sie sind aufgeschlossen

"Der Verstand ist wie ein Fallschirm": Er arbeitet am besten, wenn er offen ist. TPPs mit innerer Reife bleiben nicht stehen, sondern freuen sich über neue Perspektiven und sehen Chancen, wo es andere nicht tun. Sie fühlen sich auch in schwierigen Situationen nicht unwohl, sondern sehen dies als Herausforderung neue Wege zu gehen. Sie akzeptieren Meinungen, die von ihrem eigenen Standpunkt abweichen, und versuchen möglichst effektive Lösungen für alle Seiten zu finden. Diese schlagen sie jedoch stets pro-aktiv vor und warten nicht, bis Umstände sie von Außen ereilen. 

Sie sind unabhängig

Wirklich unabhängig arbeiten heißt, sich nicht nur auf Experten und Meinungen anderer zu verlassen. Trauen Sie sich alte Wege auch mal infrage zu stellen und bieten Sie neue an. Denn nur, wenn Sie selbst eine Herangehensweise für sich als richtig erkannt haben, werden sie diese Erkenntnis auch in ihrer Betreuung erfolgreich umsetzen, denn sie strahlen nonverbal aus, wofür Sie stehen. Heißt: In einem guten Netzwerk lernen alle von allen. Bereicherung und Mut Neuland zu betreten ist das Stichwort. 

Sie lernen ein Leben lang

Gute TPPs bilden sich stetig fort. Und zwar nicht nur, weil der Gesetzgeber dies in regelmäßigen Abständen verlangt, sondern weil sie sich für ein Betreuungsthema interessieren oder etwas suchen, das ihren bisherigen Betreuungshorizont erweitert. Machen Sie sich die Mühe, Fortbildungen zu finden, die mehr für Sie sind, als nur einen Absolviert-Haken dahinter zu machen. Es gibt nichts Faderes als TPPs, die nur noch betreuen, wie sie immer schon betreut haben, oder Auflagen "hinter sich bringen" möchten. 

Sie sind unbeschwert

Das Leben kann manchmal ironisch sein, und das wissen alle TPPs. Da hat man monatelang etwas aufgebaut, und die ersten Eltern, die man kennenlernt, sind kritisch und suchen nach Staubwolken im Betreuungsraum. Legen Sie sich einen goldigen Humor zu und lassen die Kritik von Menschen, die Sie nicht weiterbringen, da wo sie hergekommen ist. Hier gibt es nichts zu lernen! 

Sie sind Entdecker

Wenn Sie als Erster etwas Neues in der KTP ausprobieren, muss das nicht zwingend sofort gut bei Eltern ankommen. Professionelle TPPs wissen das und tun es trotzdem. Bsp. Als wir unsere ersten Goldesel anstelle von korrekt berechnetem Essensgeld eingeführt bzw. einfach mal ausprobiert haben, gab es die ein oder anderen Eltern, die kritisch beäugten, ob denn anderen Elter auch ein paar Euros einwerfen. Der Versuchsballon ist gescheitert. Wir fühlten uns aber nicht dafür verantwortlich, sondern haben die Erkenntnis verinnerlicht, kam nicht so gut an, und war in der Breite nicht gerecht. Probieren Sie etwas aus. Und wenn es nicht taugt, schaffen Sie es wieder ab und freuen sich über alle gelebten Erfahrungen. 

Nicht abheben

Der Erfolg stellt sich, speziell im Wigwam, schneller ein, als es TPPs in einer freien Selbständigkeit je ergangen wäre. Dies kann NeuanwärterInnen den Eindruck vermitteln, auf dem freien Betreuungsmarkt ginge es immer gleichermaßen leicht und wertschätzend zu. Unsere NeuanwärterInnen behalten daher stets ein Stückweit im Hinterkopf, dass Wigwam von 1994 bis heute einen Leumund erworben hat, der eine bestimmte Klientel von Eltern erst zu uns führt. Zum Schutz der eigenen Aufbauleistung eines Wigwam-Kinderstübchens / oder Wigwam-Hüttchens achten unsere TPPs darauf, sich ein Alleinstellungsmerkmal persönlich herauszuarbeiten. 

Ihr Leumund

Ihr Leumund ist Ihr höchstes Gut !

Diesen aufzubauen, aber vor allem zu erhalten, ist essentiell für jede TPP. Mit großem Kopfschütteln verfolgen wir zuweilen, wie sich privat arbeitende TPPs bei unangemessenen Elternkommentaren in Google-Rezensionen rachsüchtig austoben. Schneller kann sich eine TPP ihr frühkindliches Unternehmergrab kaum schaufeln. Mal abgesehen davon, dass es insgesamt eine separaten Diskussion wert wäre, warum wir in Deutschland einer Datenkrake wie Google aus USA erlauben, über Wohl & Weh eines deutschen Mittelstandes zu befinden, sollte jede TPP überlegen, ob es nicht sinnvoll wäre, ein gepflegtes "Gästebuch" auf einer Homepage zu pflegen, statt sich in Google-Places kommunikative Schlachten zu liefern, oder ihre Elternkunden zu nötigen, ihre 5 Sterne abzulassen. Erst kürzlich las ich bei einer TPP aus Mainz, dass sie kritisierenden Eltern ein "mieses Karma" wünscht. Ein NO GO sonders gleichen! Eine kluge KTP-Unternehmerin beharrt ohnehin nicht "um jeden Preis" auf ihr vermeintlich "gutes Recht", wenn der Preis zu hoch ist. Ein kluger Unternehmer schweigt zuweilen und weiß, wann es wichtig ist, zu- und abzugeben / Dinge schlicht und einfach zu unter-lassen. Dieser Tipp hat mitnichten etwas mit Einknicken zu tun, sondern mit professionellem Handeln und 

persönlicher "Selbstregulation". 

Schlafen Sie Minimum 2 Mal über ein Ärgernis hinweg, bevor Sie die Tasten auf dem PC ungut zum Anschlag bringen. 

Dieser Themenkomplex fällt ebenfalls unter das Stichwort "Außenwirkung". Kennen Sie Ihre Außenwirkung als TPP? Oder anders gefragt, was tun Sie pro-aktiv, um zu erfahren, ob das, was Sie glauben an Außenwirkung bei Eltern zu hinterlassen, auch auf Elternseite so angekommen ist? Wenn Sie beim Lesen dieser Zeilen schon wieder beim Thema Schuld sind: Falsche Baustelle.  

Sie geben ihr Wissen weiter

Alle TPPs, die einem / unserem Netzwerk angehören / oder angehören möchten, waren einmal Neueinsteiger. Denken Sie an Ihre Anfangszeit und die Unterstützung, die sie vielleicht von anderen erhalten haben. Jetzt sind Sie vielleicht an der Reihe, wertvollen Erfahrungen an Neueinsteigende weiter zu geben. Wenn Sie geben, was sie einst empfangen haben, zeichnet sie das aus. 

Eifersüchtige und Neider, die immer Sorge haben, dass eine "Göttin" neben ihnen erscheinen könnte, haben den Weg der Göttin neben sich schon bereitet. 

Sie sind loyal

Im gemeinsamen Interesse ist es wichtig, dass Sie Werte und Ziele nicht nur verinnerlichen, sondern auch nach außen vertreten. Die Verbundenheit in der Zusammenarbeit ist eine frei gewählte, und selbstverständlich dürfen die beidseitigen Erwartungen aneinander ab und an auf den Prüfstand. Scheuen Sie sich also nicht, Wünsche zu äußern oder Verbesserungsvorschläge vorzutragen. Unser Wigwam lebt immerzu von der Schaffensfreude "Altgedienter" und "Neueinsteigenden", die kaum zu bremsen sind. 

Das nennt man Schaffensfreude :-). 

Sie sind bereit, sich neu zu erfinden

Wenn es etwas gibt, das Wigwam nie weitergebrachte, dann war und ist es Stillstand. Ich, die Gründerin, und unser Netzwerk streben nach Entwicklung und sind dafür auch bereit, Dinge neu zu handhaben, Herangehensweisen zu hinterfragen, völlig umzukrempeln, Entscheidungen neu zu bewerten, Fehler zu reflektieren, Einsätze fallen zu lassen, wo sie für niemanden mehr von Nutzen sind. 

Aber eine Sache tun wir nie: 

Wir suchen unser Heil nicht im Vergleich mit anderen Berufsgruppen, denen scheinbar mehr Wertschätzung und Anerkennung zuteil wird. Zum einen liegt im Vergleich stets der Anfang vom Ende des eigenen Alleinstellungsmerkmals.

Zum anderen sind nie die Berufsstände, wie z.B. "Kita-Erziehende" / oder Kindertagespflegepersonen gut oder schlecht.  

Gut oder schlecht kann stets nur der Inhalt - die Ausführung des selben sein, und der hängt immer an jenem Menschen, der drin steckt!  

Wir wünschen der Kindertagespflege ein langes und hoffentlich reflektiertes Leben! Und wir rufen alle Tagesmütter und -väter dazu auf, zum Überleben des letzten Berufsstandes mit Alleinstellungsmerkmal "Familien finden Familien" aktiv heute - und nicht erst morgen etwas beizutragen, bevor Familienpolitik mit starren Strukturen alles zunichte macht. 

Seid Ihr selbst. Steht zu Euch und Eurem Status. Füllt ihn professionell aus, und schielt dabei nicht nach links und rechts.   

Es gibt nichts Gutes, außer man tut es!

Von Herzen grüßt alle Lesenden

Susanne Rowley

Wigwam 1994
Anerkannte Bildungseinrichtung
55583 Bad Kreuznach
06708 . 660636 . Mo – Do
info_at_wigwam.de

Termine nach Vereinbarung
Vereinbarkeitsberatung für (werdende) Eltern & Mitarbeiterfamilien in Kooperation Unternehmensbegleitung für PädagogInnen in professioneller Kindertagespflege

Vertragspartner in Kooperation
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Bereich Forschung, Wissenschaft und Medizin
BioNTech SE Mainz
Universitätsmedizin Mainz