Sunday, 1. October 2006

Autor: Susanne Rowley

Einfach Leben

"Ein Baby ist ein Magen mit einem Lautsprecher auf der einen Seite und einem Auspuff auf der anderen"

stammt von Jerry Lewis

 Der heutige Infobrief 

stammt aus der Feder eines Lesers; Holger Vehre und trägt die Überschrift:  „Einfach Leben“   >>Liebe Leserinnen und Leser, zum ersten Mal in meinem Leben bin ich mit dem bewegenden Thema Familie und Kinder in Berührung gekommen. Ein Thema, dass ich seit dem in der Realität lebe und auf politischer Ebene mitverfolge; ein Thema, das mich zunehmend berührt und heute auch betrifft. Ich schreibe zu diesem Thema heute,

weil mein Lebensweg – wie der vieler anderer Menschen auch -  keine eigene Familie hervorbrachte, obwohl ich mir immer eine gewünscht habe. Warum war dies so ? Als Mann in der Lebensmitte, hält man Rückschau, betreibt Ursachenforschung, warum ist was, wie gelaufen?

Aufgrund der gesellschaftlichen Situation und der Tatsache, dass immer weniger Kinder in diesem Land geboren werden, und ich teil dieser Gesellschaft bin, frage ich mich, wie kann eine Gesellschaft in sich weiter existieren, wenn die Menschen keine Kinder mehr bekommen? Liegt es wirklich nur an diversen Rahmenbedingungen?

Kann man mit Gesetzen Menschen zum Gründen einer Familie bewegen?

Ich denke Nein.

Um eine Familie zu gründen, zu nähren und zu erhalten und auch damit glücklich zu werden, braucht es mehr als das, was unsere Politik derzeit mit uns vorhat. Bei einer gesamtgesellschaftlichen Betrachtung

kommt man schnell zu der Erkenntnis, dass das Leben extrem an Komplexität zu genommen hat. Wir leben in einem Land mit 50.000 Steuerparagraphen. Ein unüberschaubares Netzwerk von Regeln und Vorschriften. Wir werden täglich mit einer Informationsflut bombardiert: Fernsehen, Radio, Internet, Zeitungen, Zeitschriften, Werbebeilagen, Broschüren und Ratgeber. Dadurch entsteht ein permanenter Druck,

Entscheidungen treffen zu müssen. Ist die Information wichtig für mich? Muss ich mir das merken ? Muss ich handeln ? Verpasse ich was? Die Gesetzesflut

verunsichert, die Nachrichten schüren Ängste, die Werbung sorgt für Konsumdruck, Ratgeber schalten das Bauchgefühl ab, Karrieredenken macht uns zu Konkurrenten...Und alle stehen wir mittendrin, machen mit, Leben in einer Welt, die uns scheinbar keine anderen Alternativen bietet.

Eine ganz einfache Geschichte aus dem Leben (eines Mannes) verdeutlicht, was ich meine  – Der Autokauf Auf zum Händler und Prospekte sammeln, stundenlanges Studium, Modelle, Baureihen und technische Daten vergleichen, Ausstattungsvarianten und 3-seitige Farbpaletten mit Stoffvarianten sichten, Zubehörlisten wälzen, Super-Sonder-Angebote vergleichen und Finanzierungsbeispiele durchrechnen, Testberichte lesen, Probefahrten. Endlich - mein Traumauto - mit allem was das Herz begehrt und allem was der Mensch zum "sich fortbewegen" eigentlich gar nicht braucht. Das Budget ist bis zum äußersten ausgereizt, die nächsten 48 Monate gibt es öfter "Miraculix" statt Ristorante.   Die Entscheidungsfindung hat viel Zeit und Nerven gekostet. Muss das so sein? Ein Blick zurück:

Den VW-Käfer gab es in den 60er Jahren als "Standard" und "Export" mit einer Handvoll Farbvarianten. Wie einfach! Und niemand hat sich damals Gedanken über den richtigen Telefon- oder gar Stromtarif gemacht. Niemand musste seinen Toaster programmieren, die Telefone waren an ein Kabel gebunden und die Waschmaschinen haben einfach nur die Wäsche gewaschen. Und wie sieht es im Berufsleben aus?

Das Berufsleben wird durch die Produkte bestimmt, die wir hervorbringen. Und diese Produkte werden immer komplizierter.   Hier sind es Autos, dort sind es Gesetzestexte und überall werden Experten und Spezialisten gebraucht, die diese Produkte verstehen und bedienen können.

Sie und ich müssen auch zu Experten werden, damit wir am Arbeitsmarkt bestehen können. Und dann?

Dann treffen wir uns garantiert Montagmorgen am Flughafen wieder - das Handy in der einen und den Koffer in der anderen Hand ... Unser Leben ist voll und das in allen Bereichen, privat und im Beruf. Einfach Leben bedeutet,

Konzentration auf das Wesentliche und die damit verbundene Steigerung der Lebensqualität. Es geht dabei nicht um den totalen Verzicht, sondern um eine klare Definition dessen, was man wirklich zum glücklich sein braucht. Eine klare, einfache und überschaubare Definition von Leben, bringt den nötigen Raum und die nötige Zeit, damit Leben wieder lebenswert wird. Da kann jeder bei sich anfangen: Trennen Sie sich von materiellen und gedanklichen Altlasten. Finden sie heraus, was wichtig und was unwichtig für Sie ist. Lösen Sie sich von unguten Verhaltensmustern, die gar nicht die Ihren sind. Definieren Sie Ihr Lebensziel und Ihren Weg dahin. Was ich ausdrücken möchte, ist:

der Wandel kommt von innen - kann uns nicht von außen beschert werden. Eine Bewusstseinsänderung, findet zunächst in unseren Köpfen statt, und wenn sich das Bewusstsein ändert, wird sich auch unser Verhalten ändern. Das hat zur Folge, dass sich die Nachfrage ändert und die Nachfrage bestimmt bekanntlich das Angebot. So werden einfache und verständliche Produkte nachgefragt werden, klare und übersichtliche Gesetze und Regelungen gefordert werden. Politik und Wirtschaft werden sich umstellen müssen. Und wenn "das Leben" selbst wieder im Mittelpunkt unserer Bemühungen steht, dann kann auch neues Leben wieder wachsen ... <<

Ein geneigter Leser, Holger V.

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