Sunday, 1. December 2002

Autor: Susanne Rowley

Ärgernisse in der Erziehungspartnerschaft / Neu: www.wigwam.de

Liebe Wigwam-Freunde, Wo ist eigentlich das Jahr 2002 geblieben; unglaublich schnell vergingen die Monate. Ich hoffe, unser Service gefällt Ihnen noch, und Sie können viel Wissenswertes daraus entnehmen. Zunächst aber die Neuigkeiten Zusätzliche Internetadresse www.wigwam.de ein Hamburger Unternehmer, der seit Jahren Inhaber der Domain "wigwam.de" ist, hat sich erweichen lassen, diese begehrenswerte Internet-Adresse an mich abzugeben. Die Internet-Adresse gehört jetzt uns. Die Freude hierüber ist bei uns ungeheuer groß, denn auch alle anderen "Wigwam"-Adressen, wie z.B. ".com, .org, .net ....." waren ebenfalls längst vergeben. Mein größtes Interesse galt natürlich der ".de" weil es immer noch die geläufigste ist. In all den Jahren haben viele Eltern sich beschwert, daß Sie uns im Internet so lange suchen mußten. Da half auch die Optimierung in den Suchmaschinen nicht viel. Die Eltern suchten vergeblich unter "Wigwam". Ab sofort finden Sie uns insgesamt unter folgenden Adressen: www.wigwam.de / www.kinderbetreuungsboerse.de / und www.kinderbetreuungsboerse.com. Alle Wege führen zu uns! :-) Traurige Nachricht / Wigwam 3 in Koblenz Wigwam 3 in Koblenz stellt endgültig seine Beratungs- und Vermittlungstätigkeit ein; somit sind wir "Wigwams" um eine Filiale ärmer. Die Gründe sind persönlicher Natur. Wir möchten aber nicht versäumen, Frau König im Namen aller Tagesfamilien und Mütter/Väter für Ihr großes Engagement zu danken. Ich kann mir sehr gut vorstellen, daß die Koblenzer und Mayener sehr traurig sein werden über das kurze Gastspiel. Aber ich möchte an dieser Stelle mal erwähnen, daß sich nicht jeder Außenstehende wirklich vorstellen kann, welche Kraft und Leistung hier notwendig sind, um den Anforderungen eines solchen Büros täglich gerecht zu werden. Für mich war es natürlich nicht möglich, auf die Schnelle eine neue Filialleiterin "aufzubauen". Wigwam hat sich einen hohen Anspruch gesetzt, dem zu folgen ich fest entschlossen bin. Jede Frau, die ein Wigwam eröffnen und führen möchte, muß in der Lage sein, die Grundphilosophie von promptem Helfen, hoher Kompetenz, und ausgefeiltem Vermittlungsgeschick zu vereinen. Wigwam 2 / Erföffnung Frankfurt/Main-Taunus-Kreis Im Gegensatz dazu sitzt Frau Vanderwege von Wigwam 2 fest im Sattel! Ich möchte Ihr an dieser Stelle ebenfalls für Ihre harte Aufbauarbeit, die sie in 2 harten Jahren geleistet hat und noch leisten wird, einmal danken; und ich bin sicher, daß mit der Stadt Frankfurt ein noch höheres Arbeitsaufkommen auf sie zukommen wird. Ärgernisse im Verhältnis Tagesmutter - abgebende Mutter Zu Thema "Ärgernisse" möchte ich nun hin und wieder einige Punkte ansprechen, die im Verlauf der Vermittlungen immer wieder in verschiedenen Formen hier vorgetragen werden. Patent-Lösungen können wir sicher nicht anbieten; vielleicht aber Lösungsansätze, die sich mal hier mal da bewährt haben. Unpünktlichkeit beim Bringen und Abholen Einige Tagesmütter berichten uns immer wieder von Zuspätkommern und der Unsitte des "akademischen Viertelstündchens", das sich beim Abholen des Tageskindes eingeschlichen hat. Die Kritik an diesem Umstand wird den Tagesfamilien offensichtlich dadurch erschwert, daß so manche Mutter es als ihre "persönliche Freiheit" oder gar als "spontanen Lebensstil" bezeichnet, es nicht so genau nehmen zu müssen. Im normalen Alltag können wir das Problem mit notorischen Zuspätkommern lockerer lösen - werden wir 1 bis 2 x versetzt, lehnen wir den weiteren Kontakt ab und demonstrieren so ganz offen unsere Grenzen. In der Tagespflege ist dies gleich mit Konsequenzen für das Tageskind verbunden; und die wollen wir ja zurecht vermeiden.

Beim genaueren Hinsehen,

können wir aber feststellen, daß die häufigsten Fehler in den fehlenden klaren Absprachen im Vorfeld liegen. Bei den ersten Treffen nämlich ist die Stimmung oft besonders rücksichtsvoll und zuvorkommend, so daß man sich als Tagesmutter oft scheut, Dinge, auf die man Wert legt, jetzt bereits zu besprechen. Es hat sich aber deutlich gezeigt, daß alle Tagesfamilien, die mögliche Problemfälle vorher besprochen haben, weniger Debatten über Probleme im Nachgang haben. Jede Tagesmutter sollte sich also Gedanken machen, wo überhaupt ihre Genzen liegen und diese deutlich im Vorfeld abstecken, um späteren Zündstoff zu vermeiden. Man muß dies ja nicht unfreundlich vortragen, sondern kann den Eltern durchaus die Gesamtsicht des Berufsalltages einer Tagesmutter erläutern, um Verständnis für diese Haltung zu erwirken. Eine Tagesmutter könnte den Eltern durchaus erklären, dass sie ihren Berufsalltag auch professionell betreibt und dazu ihr ganzer Einsatz und ihre Energie gefordert sind; im Unterschied zu anderen Berufstätigen kann eine Tagesmutter nicht einfach den Ort des Geschehens verlassen, wenn ihre Zeit rum ist. Auch eine Tagesmutter muß mal "auftanken"; dazu benötigt sie dringend die Abendstunden. Und private Verabredungen etc. kann sie ebenso nur in ihrer Freizeit annehmen. Was die Mütter seltener bedenken,

ist die Tatsache, daß auch ihre Kinder auf das Abholen warten; die "innere Uhr" der Kinder meldet sich. Orientiert an Rahmenbedingungen des üblichen Tagesablaufes; z.B. Mittagsschlaf, Spiele- Fernsehzeit, Gang zum Spielplatz und dann Abendbrot, merken die Kinder genau, wann die Eltern jetzt eigentlich kommen müßten. Es ist für diese auch nicht schön, wenn andere Tageskinder bereits abgeholt werden, und die eigene Mutter nicht mal angerufen hat. Kommt dies öfter vor, überträgt sich auch der Unmut der Tagesmutter auf das Tageskind und somit auf das gesamte Verhältnis. Meistens kommt es dann noch zu unerfreulichen Tür und Angel-Gesprächen, die die Situation noch verschlimmern, statt zu klären. Selbstverständlich sind hier nicht die Elternteile gemeint, die sich mal verspäten, oder einer Arbeit nachgehen, bei der eine gewisse Unregelmäßigkeit nicht zu vermeiden ist. Aber solche Umstände stellt man gerade deshalb besser im Vorfeld klar; versprechen sie als Mutter nichts, was sie später ohnehin nicht halten können. Für mögliche Verspätungen sollte man auch im Vorfeld vereinbaren, wie damit umgegangen werden soll. Die Mutter könnte z.B. zum Telefonhörer greifen und den Grund kurz durchgeben. Ist sie auf öffentliche Verkehrsmittel angewiesen; kann es ja auch sein, daß sie den Bus verpaßt hat. Hier könnte man z.B. vereinbaren, daß beim Verpassen des Busses kein Anruf erfolgt, dann aber mit einem Eintreffen immer um "xy Uhr" zu rechnen ist. Wichtig ist und bleibt auf jeden Fall, daß gegenüber der Tagesmutter eine gewisse Wertschätzung der Arbeit erhalten bleibt. Leider kommt es aber auch vor,

daß trotz Gespräche und Klärungsversuche manche Eltern chronisch unpünktlich sind und bleiben. Viele Tagesmütter sind dann am Ende mit ihrem Latein und erwägen den Abbruch des Verhältnisses. Die meisten möchten natürlich vermeiden, daß es soweit kommt, um den Kind einen Wechsel der Bezugsperson zu ersparen. Wenn es wirklich keine Hoffnung mehr gibt, noch einen Konsenz im gemeinsamen Gespräch zu erwirken, dann bleibt dies wohl oft unvermeidlich. Man sollte dann auch bedenken, daß sich ja auch das Kind in zunehmenden Spannungsfeldern zwischen Mutter und Tagesmutter weiter bewegen muß. Viele Tagesmütter haben uns allerdings berichtet, daß sie das Problem auch schon trickreich aus der Welt geschafft haben: Sie kündigten der Mutter ihrerseits einen Termin an, den sie am Abend wahrnehmen müßten, haben dann das Tageskind einfach mitgenommen. Die Mütter standen dann selbst ein bis zwei mal vor verschlossener Tür, so wurde uns berichtet, und konnten sich von stund an besser in die Lage der Tagesmutter versetzen.

Die Ausstattung und das liebe Geld

Weitere Konflikte zwischen Eltern und Tagesfamilien entstehen, wenn die nötige Ausstattung des Kindes nicht parat liegt und das Geld nicht rechtzeitig auf dem Konto landet. So gehen vielleicht die Windeln dauernd aus, das Kind ist nicht wettergerecht gekleidet, so daß die Tagesmutter nicht spazieren gehen kann. Bei der Tagesmutter schleicht sich dann nicht selten das zermürbende Gefühl ein, so nach dem Motto "die wirds schon richten" behandelt zu werden. Dauernde Nachlässigkeiten dieser Art wirken auf die Tagesmütter demotivierend und sie muß sich oft in der Rolle der "Dauermeckerin", die wegen jeder Kleinigkeit nörgelt, wiederfinden. Abhilfe würde hier von vorneherein eine Kleiderkiste schaffen, die die Mutter von Beginn an mit den unterschiedlichsten Kleidungsstücken für jede Wetterlage bestücken könnte.
Beim Thema Geld
sehen die Lösungsmöglichkeiten schon schlechter aus. Denn meistens kommt die Zahlung der Tagesmutter neben allen anderen Verpflichtungen irgendwie bei den Eltern "an letzter" Stelle. Auch hier können die Tagesmütter nur im Vorfeld bereits klare Fronten ziehen. Man vereinbart wöchentliche oder vierzehntägige oder monatliche Zahlungen; hält dann auch schon pünktlich die Abrechnung bereit. Viele Tagesfamilien führen auch ad hock die Pflege des Tageskindes nicht mehr durch, wenn Zahlungen einmal augeblieben sind; und am besten wäre es, wenn sie ein solches Vorgehen auch schon angekündigt hätten. Viele Tagesmütter kassieren auch nur im Vorfeld und argumentieren so, daß ja schließlich ihre Wohnung der Arbeitsplatz ist und daß sie ja auch Geld für Essen, Strom, Wasserverbrauch etc. ebenso vorschießen müssen. Tritt auch hier auf Dauer der Schlendrian ein, kann die Tagesmutter nur noch massiv Druck ausüben und mit dem Abbruch der Pflege drohen - und ihn gegebenenfalls auch durchführen.
So, mehr "Ärgernisse" sollen es so kurz vor Weihnachten nicht mehr sein..... Bleibt mir nur noch allen Tagesfamilien und Eltern eine besinnliche Adventszeit und einen super-guten Rutsch ins Jahr 2003 zu wünschen. Wir lesen uns wieder im Januar des neuen Jahres. Bleiben Sie gesund und fühlen sich gegrüßt von allen Wigwams.

Es grüßt herzlich

Susanne Rowley

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