Tierische Kindertagespflege

In meinem Beruf als Erzieherin, 

(Eva) der dem Wesen nach vollkommen dem entsprach, was ich gerne machen wollte, war ich sowohl im U3-Bereich als auch im Elementarbereich tätig. Nach einigen Jahren wurde es Zeit, mir neue Herausforderungen zu suchen, und diese fand ich zunächst in einer integrativen Kita. 

Wie so viele pädagogische Fachkräfte 

stolperte ich mit den Jahren über strukturelle Bedingungen und Entwicklungen in der institutionellen Kita-Landschaft, über die man als Mutter und Pädagogin nur den Kopf schütteln konnte. Ich fragte mich zunehmend, welchen Sinn meine Betreuungsleistung hat, wenn ich sie in einem System erbringe, das auf ein Lebensfundament, mit dem ich Kinder frühkindlich ins Leben begleiten wollte, keinen Wert legt. Abermals setzte ein intensiver Denkprozess in mir ein, der sich unaufhörlich darum drehte, meinen Traumberuf in einem anderen Umfeld ausüben zu wollen. 

Was mir während meines Einsatzes in Institutionen am meisten Bauchschmerzen bereitete, war das

„Wir-gegen-die“-Gefühl

das sowohl auf Eltern- als auch auf Erzieherseite vorzuherrschen schien. Die pädagogischen Fachkräfte fühlten sich in ihrer Arbeit nicht wertgeschätzt und wahrgenommen, die Eltern spürten häufig unterschwellig Missbilligung und Bevormundung. Die Kinder standen irgendwo dazwischen und spürten das ungute Missverhältnis. Nun gehören ich und Markus zur Wigwam Pädagogen Gruppe, die Gleiches auf ihrem Weg ins Wigwam dereinst empfanden, und wir fühlen uns rundum angekommen. 

Als Kind verbrachte ich viel Zeit in freier Natur 

(Markus) Diese Freiheit, Unbeschwertheit und Selbständigkeit prägten mich. Ich finde es schade, dass solche natürlichen Erfahrungen für viele Kinder heutzutage nicht mehr möglich sind. Wir tragen jetzt gemeinsam aktiv unseren Teil dazu bei, das zu ändern. In unserer gemeinsamen Wigwam-Kindertagespflege-Hütte verbinden wir unsere Vorstellungen von frühkindlicher Betreuung und Bildung mit tiergestützter, naturverbundener Pädagogik. Unsere familiäre Gemeinschaft bietet den Tageskindern die Möglichkeit, in einem sehr geschützten und behüteten Umfeld betreut zu werden, was vor allem für Kinder unter drei Jahren von großer Bedeutung ist. 

Wie jetzt. Eva und Markus bewohnen eine Hütte? 

Aber ja, Sie haben richtig gelesen. Es erwartet sie ein kleiner Mini-Hof, eingebettet in eine antike, denkmalgeschützte Klosteranlage aus dem 12. Jahrhundert. Unser Haus ist ein altes Bauernhaus, um 1900 erbaut und wurde im Einklang mit den Denkmalschutzauflagen saniert. Seit wir es unser Eigen nennen, sind wir ständig damit beschäftigt, es nach unseren Vorstellungen schön herzurichten. Unsere Hütte verströmt den Charme eines geschichtsträchtigen Hauses, das wir mit Hingabe pflegen und mit Liebe bewohnen. Der Schnitt unseres Hauses ist typisch für ein altes Bauernhaus, eher schlauchförmig, so dass man kreativ werden muss, um das Maximum an Platz herauszuholen. In unserer Hütte gibt es immer viel zu werkeln, und mittlerweile genießen wir es, dass wir nie wirklich fertig werden. Insbesondere unsere uralte Scheune lässt unsere Fantasie immerzu auf Wanderschaft gehen; dann träumen wir davon, was wir in ein paar Jahren für kleine Wigwams in unserer Scheune noch so gestalten könnten. 

Das tatkräftige Werkeln spielt eine große Rolle in unserer familiären Doppel-Kindertagespflege. Ich habe Spaß daran, mir stetig neue Projekte auszudenken. Unser Hühnerstall ist lange schon fertig. Unsere neueste Idee ist ein Blockhaus im Garten; hier wollen wir in den kommenden Jahren erweiterte kreative Räume für unsere kleinen Wigwams schaffen.

Füßchen trifft Pfote 

Tierisches Pädagogen-Team:

Kasper ist ein Labradoodle, also eine Mischung aus Labrador und Königspudel. Labradoodle gelten als ausgesprochen freundlich und gelehrig und werden auf Grund ihres ausgeglichenen Wesens sehr gerne als Therapiehunde eingesetzt. Da dies auch unser Ansinnen ist, haben wir uns bewusst für einen bestimmten Züchter und für Kasper entschieden. Kasper selbst scheint seine „Rassebeschreibung“ sehr genau gelesen zu haben und bringt sehr viel Freude und Spaß in unsere Hütte. Seinem Alter entsprechend schwirrt ab und zu noch ein bisschen Unfug in seinem Kopf herum, aber das darf auch sein. Sein Wesen ist ein freundliches, er ist ein überaus kluger Kerl, der selbstverständlich seine Ausbildung als Therapie-Begleithund mit großer Neugier absolviert und mit Bravour bestanden hat. Zusammen bilden wir ein zertifiziertes Therapiebegleithunde-Team.  

Unser jüngstes Familienmitglied ist Gretel. Sie ist eine junge, zarte Mischlingshündin, sozusagen noch in tierischer Hütten-Ausbildung. Auch sie wird beizeiten geschult und ausgebildet werden. Im Alter von 5 Monaten kam sie aus Griechenland in Evas und Markus‘ Hütte. Von ihrem Freund Kasper schaut sie sich jede Menge ab und hat schon ganz viel gelernt, worauf es ankommt, wenn man ganz viel Zeit mit kleinen, ebenso schutzbedürftigen Menschen verbringt. 

Unsere Kaninchen Carlos und Elli wohnen im hinteren Teil unseres Hofes und freuen sich über täglichen Besuch der Tageskinder. Auch sie lassen sich gerne streicheln, besonders wenn man ihnen ein Stückchen Möhre oder Kohlrabi mitbringt. Unsere 4 Hühner wohnen im Garten und versorgen uns täglich mit frischen Eiern.

Meine pädagogische Haltung 

(Eva) ist in und mit mir gewachsen; geprägt durch meine Erfahrungen als Mutter und Erzieherin. Kinder brauchen Zeit, um sich zu entwickeln; sie brauchen Erfahrungsräume sowohl draußen in der Natur als auch in alltäglichen Situationen. Sie benötigen dabei einen Rahmen und Orientierung und liebevolle Menschen, die sie begleiten und ihnen diesen Halt bieten. Ich denke, dass frühkindliche Bildung im Alltag geschieht und nichts ist, was man künstlich kreieren muss. Kinder lernen durch Beobachten und Ausprobieren in einem Umfeld, in dem sie sich sicher und geborgen fühlen. 

Als Erzieherin setzt man Impulse, schafft Freiräume zum Ausprobieren und Erleben und steht als sichere Basis zur Verfügung, wenn Trost und Hilfe benötigt werden. Ich bin davon überzeugt, dass der Kontakt zu Tieren und zur Natur eine unglaubliche Bereicherung für Kinder darstellt, weil er ursprüngliche Erfahrungen ermöglicht, die in unserer technologischen Gesellschaft immer seltener werden. 

Schwerpunkte meiner Betreuungsarbeit:

  • Soziales Lernen

Erleben von Gemeinschaft, Entwickeln von Verständnis und Verantwortungsgefühl füreinander, Förderung der Konflikt- und Kompromissfähigkeit als Grundlage sozialer Kompetenz.

  • Umwelt- und Naturerfahrungen

Ermöglichen von vielfältigen Erfahrungen im Garten, in Feld, Wiese und Wald; u.a. auch Kontakt zu vielen verschiedenen Tieren; von ganz klein bis ganz groß.

  • Förderung eines positiven Körpergefühls

Wahrnehmung und Ausdruck der eigenen Bedürfnisse; ausgewogener Wechsel von neuen Eindrücken und Phasen der Entspannung; viele unterschiedliche Bewegungsmöglichkeiten; und ganz viel frische Luft.

  • Förderung der Selbständigkeit- Empfindung der Selbstwirksamkeit

Hier leitet mich das Zitat der bekannten Pädagogin Maria Montessori: „Hilf mir, es selbst zu tun. Zeige mir, wie es geht. Tu es nicht für mich. Ich kann und will es allein tun. Ich habe Geduld, meine Wege zu begreifen. Sie sind vielleicht länger, vielleicht brauche ich mehr Zeit, weil ich mehrere Versuche machen will. Mute mir Fehler und Anstrengung zu, denn daraus kann ich lernen.“ 

Im Rahmen meiner pädagogischen Arbeit schaffe ich Räume, in denen Gelegenheit und Zeit ist, sie im eigenen Tempo zu erkunden, sich als Teil dieser Welt selbst wirksam wahrzunehmen, um (m)einen Platz darin zu finden. 

Warum tiergestützt?

(Eva) Meine Leidenschaft ist die tiergestützte Arbeit als ein „Baustein“, um meine pädagogischen Schwerpunkte mit Leben zu füllen. Dabei unterstützen mich unsere beiden Hunde. Sie begleiten uns bei Ausflügen in die Natur, können als Kuschel- und Spielpartner zur Verfügung stehen oder einfach nur da sein, wenn ihre Nähe, ihre Begleitung gewünscht werden. Der direkte Kontakt zwischen Tieren und Kindern findet grundsätzlich - zum Schutz für beide Seiten - immer in einem von mir vorbereiteten und kontrollierten Rahmen unter Aufsicht statt, und ist selbstverständlich immer nur ein Angebot – niemals ein „Muss“ oder ein „Soll“. 

In den Feldern rund um unsere Hütte gibt es noch viele weitere Tiere zu entdecken: Pferde auf der Weide, Rehe, Kaninchen, Wildvögel und Füchse in den Feldern, die wir bei unseren täglichen Ausflügen beobachten, wenn wir gut aufpassen. Der Kontakt zu Tieren und zur Natur ermöglicht es kleinen Wigwam Kindern, ganz ursprüngliche und elementare Erfahrungen zu machen:       

Im Kontakt mit Tieren werden unterschiedliche Sinne angesprochen:

  • Tiere zeigen und spiegeln uns Gefühle ganz ohne Worte. Gleichzeitig regen sie uns zum Sprechen an.
  • Bei der Versorgung und Pflege können auch die ganz Kleinen mithelfen und erleben, dass ihre Handlungen für ein anderes Lebewesen von Bedeutung sind, und sie im Rahmen ihrer Möglichkeiten Verantwortung übernehmen können.

Manchmal muss man sich selbst etwas zurücknehmen:

  • Wie fühlt sich das Fell von Kasper an? 
  • Wie riecht eine Kuh? 
  • Macht ein Kaninchen Geräusche? 
  • Wie sieht eine Ameise aus der Nähe aus?
  • Warum wedelt Kasper mit der Rute? Ob er sich gerade freut?
  • Meint ihr, das Kaninchen hat Hunger?
  • Schau mal, das Kaninchen hoppelt weg, ich glaube, wir waren zu laut. 
  • Man darf Kasper nur sanft streicheln, sonst tut es ihm weh.

So lernen die Kleinen spielerisch Impulskontrolle und Verständnis für ihr Gegenüber.

Grün ist alles, 

was Markus‘ Herz höherschlagen lässt. 

(Markus) Ein Blick in unseren Garten und auf unsere legendäre Kräuter-Bar verrät, dass wir uns ein bisschen im Selbstversorgen üben und gerne unser Gemüse selbst anbauen. 

Die Themen Ernährung und Bewegung sind meine vorwiegenden Schwerpunkte. 

Was ist die Grundlage für ein ausgewogenes Essen? Um das mit unseren kleinen Wigwams herauszufinden, bietet unser Grundstück die besten Voraussetzungen. Neben Apfelbäumen, Kirsch-, Feigen-, Pflaumen-, Birnen- und Pfirsichbäumen wachsen in unserem Garten und Hof Himbeeren, Brombeeren, Erdbeeren, Johannesbeeren und Weintrauben. 

Kleine Wigwams und ich gehen gemeinsam allerlei Fragen auf den Grund. Wie kommt die Pflanze in die Erde? Und wie wird von der Blütezeit bis zur Ernte daraus das, was wir auf unserem Mittagsteller finden? Unser Gemüsebeet lädt die kleine Gruppe dazu ein, über das ganze Jahr hindurch viele Projekte zum Thema „Ernährung“ durchzuführen.

Gemeinsam beobachten wir die Entwicklung einer Frucht und fördern nebenbei die kognitive Entwicklung:

  • Wir begleiten die Entwicklung einer Blüte bis zur reifen Frucht.
  • Wachsen Erdbeeren unter der Erde?
  • Pieken Stachelbeeren im Mund?

Spielerisch fördern wir Kreativität, Motorik, soziale und sprachliche Kompetenzen und arbeiten gemeinsam an Problemlöse-Strategien

Lasst uns im Frühling Becher mit Erde füllen und ein Samenkorn pflanzen, das auf dem Fensterbrett keimte

  • Es ist so weit, wir können die jungen Pflanzen in den Garten setzen
  • Auch das Unkraut muss mal gezupft werden
  • Mal sehen, wann wir die ersten Früchte ernten können
  • Sind die Äpfel schon reif? Wie bekommen wir die sie von den oberen Ästen?

Wir überlegen zusammen, was wir mit unserer Ernte herstellen können:

  • Was machen wir mit so vielen Trauben?
  • Natürlich darf auch genascht werden.
  • Lasst uns Traubengelee kochen. 
  • Sollen wir für Mama & Papa ein Glas vorbereiten?
  • Wir könnten auch einen leckeren Obstkuchen zubereiten. 

Du bist, was Du isst

Bio, regional, saisonal, und bitte tierschutzkonform. 

Das sind unsere persönlichen Wünsche, nach denen wir uns beim Einkauf und Kochen weitestgehend zu richten versuchen. Beim Gedanken an gesundes Essen klaffen zuweilen Wunsch und Wirklichkeit auseinander. Auf der einen Seite liegt uns am Herzen, für kleine Wigwam Gäste und unsere Familie Gesundes zuzubereiten, auf der anderen Seite spielt auch der Nachhaltigkeitsgedanke in unserer pädagogischen Arbeit eine ebenso große Rolle.  

Äpfel, die schon eine Reise um die halbe Welt unternommen haben, finden keinen Weg in unseren Einkaufswagen. Fleisch von Tieren aus konventionellen Haltungsformen kaufen wir aus vielerlei Gründen nicht. Gerade beim Thema Nahrungsmittel und Ernährung bieten sich unglaublich viele Chancen und Möglichkeiten im Alltag, auch schon mit sehr kleinen Kindern gemeinsam zu überlegen, was uns selbst, aber auch der belebten und unbelebten Umwelt guttut. Diese Chance lassen wir nicht ungenutzt verstreichen. Sind kleine Wigwams beim Einkauf dabei, nehmen wir uns ausgiebig die Zeit, unsere Zutaten mit Liebe und Verstand auszuwählen. 

Wir bieten kleinen Wigwams gesunde, leckere und abwechslungsreiche Mahlzeiten. Dabei orientieren wir uns an Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung in der frühen Kindheit. Wir probieren und testen uns gemeinsam in der kleinen Kindergruppe durch verschiedene Gemüse- und Getreidesorten, und auch Fisch und gutes Fleisch werden wiederkehrend auf dem Speiseplan stehen. 

Der Geschmack eines kleinen Kindes verändert und entwickelt sich im Verlauf der frühen Kindheit. Manchmal möchte ein Kind ein Gemüse einfach mehrfach probieren, um herauszufinden, ob es denn heute schmeckt. Kein Kind muss in unserer Hütte etwas essen, was ihm nicht behagt. Wir verlassen uns auf den „Bauch des Kindes“ und sehen es vielmehr als Wink der Natur, wenn der kindliche Körper signalisiert, was er braucht oder heute noch nicht verdauen kann. 

Ein kindliches Nein heißt Nein.

Aber es muss ja nicht für immer gelten. Daher laden wir von Zeit zu Zeit zu neuen Probierstudien ein. Lehnt ein Wigwam Kind eine Mahlzeit dauerhaft ab, so ist das überhaupt nicht tragisch. Wir sind sicher, es findet sich ein Lieblingsgericht. Der Speiseplan muss nicht so eingeschränkt bleiben, wie es am Anfang oft scheint und vielen Eltern auch Sorge bereitet. Die Zeit von Versuch und Irrtum nehmen wir uns, denn Druck und genussvolles Essen sind keine guten Partner. Alle kleinen Wigwam wissen, dass in unserer Hütte selten etwas verkommt. Denn: 

Es freut sich hin und wieder ein lachender Dritter. Unser Therapiebegleithund Kasper beobachtet sehr genau, ob etwas auf den Tellerchen liegt, was unter Umständen den Weg in seinen Napf finden könnte. Je nach Alter der kleinen Wigwams finden sich eifrige Helferlein zum Vor- und Zubereiten in der Hüttenküche ein. Eine Gurke oder Tomate, die man selbst geerntet und geschnitten hat, schmeckt gleich viel besser. Die Trauben, die bei uns im Hof wachsen, schmecken als Traubengelee sehr lecker. Je mehr kleine und große Hände beim Ernten, Rupfen und Zupfen helfen, umso mehr Spaß bringt uns das allen. Es könnte geschehen, dass wir im klebrigen Anschluss eine Dusche brauchen, oder den abholenden Wigwam Eltern die veränderte Kleider Situation etwas näher erläutern müssen ;-). 

Für uns gibt es nichts Schöneres als gemeinsam draußen in der Natur unterwegs zu sein und die Veränderungen zu beobachten, die durch den Wechsel der Jahreszeiten zu entdecken sind! Wir nehmen Ihre Kinder mit auf diese spannende Reise, auf der es so viel zu erleben gibt. 

365 Tage mit Eva & Markus durch's Jahr

Im Winter, 

wenn in den Feldern alles still und leise ist, nur die Krähen in den Bäumen zu hören sind, muss man ganz genau hinschauen. Ab und zu ist alles von einer Schneeschicht bedeckt, dann machen wir uns auf eine spannende Spurensuche: 

  • Ist da ein Reh durch den Schnee gestapft?
  • Kaspers Pfoten Abdrücke sind aber ganz schön groß!
  • Wie sehen denn Eure eigenen Fußabdrücke im Schnee aus?
  • Und wo sind eigentlich all die anderen Tiere hin? 

Im Frühling 

werden die Äcker langsam grün, und wenn wir Glück haben, ganz aufmerksam schauen, entdecken wir Hasen und Mäuse, die sich nach einem langen kalten Winter wieder ins Freie wagen, um die ersten warmen Sonnenstrahlen zu genießen. Und genau das machen wir auch! 

  • Habt ihr Gummistiefel und Matschhosen eingepackt? Na, dann kann es ja losgehen.
  • Schaut mal der Regen hat riesige Matchpfützen hinterlassen. Da springen wir jetzt rein. 

Im Sommer 

färbt sich das Getreide langsam gelb, die Felder leuchten in der Sonne. Da kommen wir bei gemeinsamen Spaziergängen schön ins Schwitzen. Zum Glück lockt zu Hause ein Planschbecken Spezial mit einer willkommenen Abkühlung. 

  • Aber vorher müssen wir unbedingt bei den Kühen vorbeischauen.
  • Wie es den Kühen und anderen Tieren wohl jetzt gerade geht?
  • Kasper hechelt schon sehr, ist ihm auch zu warm geworden?
  • Wie können wir ihm gemeinsam helfen? Geben wir ihm jetzt Wasser? 

Der Herbst 

kommt auf leisen Sohlen, die Blätter an den Bäumen färben sich langsam bunt, der Wind wird spürbar kälter. Warm eingepackt begeben wir uns zusammen auf Entdeckertour! 

  • Bereiten sich die Tiere schon auf den Winter vor?
  • Was war das für ein seltsamer Ruf? Den haben wir noch nie gehört. Könnte das ein Fasan gewesen sein?
  • Am Himmel ziehen jetzt regelmäßig riesige Vogelschwärme vorbei auf ihrem Weg in den warmen Süden. Aber wohin fliegen sie denn? Und warum?

Evas & Markus' Leitlinien

Der leider schon verstorbene dänische Familientherapeut Jesper Juul bringt unsere Leitlinie auf den Punkt und hat uns in der Begleitung unserer eigenen Kinder stark geprägt. 

"Kinder werden mit allen sozialen und menschlichen Eigenschaften geboren. Um diese weiterzuentwickeln, brauchen sie nichts als die Gegenwart von Erwachsenen, die sich menschlich und sozial verhalten. Jede Methode ist nicht nur überflüssig, sondern kontraproduktiv, weil sie die Kinder für ihre Nächsten zu Objekten macht."

Unser Ziel ist es, ein Kind dabei zu begleiten, sich zu einem zufriedenen und selbstbewussten Mitglied unserer Gesellschaft zu entwickeln, das Verantwortung für sich selbst und andere übernehmen kann. Stellen Sie sich ein Mosaik vor. Jedes Steinchen auf diesem Weg kann und darf ein sehr unterschiedliches Aussehen annehmen, weil es individuell ist. Ein Kind steht am Beginn seines Lebens vor der aufregenden Aufgabe, sich selbst und seine eigenen Stärken und Bedürfnisse entdecken zu dürfen und dabei jeden Tag auf Neue zu erleben, wie sich diese mit den Wünschen und Bedürfnislagen anderer Menschen um es herum abgleichen lassen. 

Diese Entwicklung bildet den Grundstein für die soziale Kompetenz eines Kindes, die es später erfolgreich durch das Leben tragen wird. Naturgemäß ist diese Entwicklung vor allem in der frühkindlichen Phase geprägt von Konflikten, die die Kinder manchmal auch körperlich zu lösen versuchen, da ihnen das „Handwerkszeug“ zu einer friedlicheren Form der Auseinandersetzung teilweise fehlt. Hier sehen wir unsere Aufgabe darin, ein Kind zu begleiten, zunächst vielleicht nur durch Beobachten, um den Zeitpunkt zu erkennen, wann es sinnvoll wäre, altersentsprechend alternative Lösungen für Konflikte mit den Spielkameradinnen und Spielkameraden anzubieten.  

Strafen lehnen wir ab,

egal in welcher Form, weil sie einerseits keinerlei Bezug zum natürlichen Entwicklungsgeschehen im Verhalten eines Kindes, das lernen möchte, erlauben, und andererseits wir der festen Überzeugung sind, dass Strafe als Aktion für sich genommen keine erwünschte Lernkonsequenz hervorbringen kann. 

Wenn Kinder Verhaltensweisen an den Tag legen, die unterbrochen werden sollten, weil es ihnen selbst oder anderen schadet, schalten wir uns aktiv in die Situation ein oder verändern die Situation als solche. Alle Gefühle, die dabei entstehen, z.B. eine starke Wut, sind erlaubt, dürfen und sollen auch gefühlt und durchlebt werden; nur so ist es uns möglich, gemeinsam mit allen Kindern einen anderen Umgang zu entdecken und zu üben. Unser Ansatz ist somit ein lösungsorientierter, der innerhalb der kleinen Kindergruppe Transparenz schafft und den Raum bietet, diesen Ansatz beim nächsten Mal – vielleicht schon ganz ohne Hilfe – in der ein oder anderen Form selbst anzuwenden. 

Wir bestärken unsere Wigwam Kinder darin, selbst Grenzen zu finden, zu wahren und dem Gegenüber – gleich welchen Alters – aufzuzeigen. Gepaart mit dem glaubhaften Erziehungsinstrument des Vorlebens erschließt sich einem Kind nach und nach, dass auch das Gegenüber ein solches Recht für sich in Anspruch nimmt, Grenzen setzt, die es zu erkennen und schlussendlich zu akzeptieren gilt. Innerhalb dieses Geschehens verhalten wir uns durchgehend liebevoll, berechenbar und konsequent. Eine Portion Humor, ein Lächeln, ein Zwinkern, gerne auch mit beiden Augen, lassen es zu, dass wir gemeinsam kleine und große Knoten im täglichen Gruppengeschehen friedlich auflösen.  

Eva & Markus zitierten "auszugsweise"

aus ihrer umfangreichen Konzeption; stellvertretend für das Pädagogen-Team. 

Du möchtest auch endlich kindeswohl-orientiert betreuen?

Dann freuen wir uns auf Euch und Eure Ideen

Herzliche Grüße senden

Eva & Markus aus ihrer Wigwam-Hütte

Wigwam 1994
Anerkannte Bildungseinrichtung
55583 Bad Kreuznach
06708 . 660636 . Mo – Do
info_at_wigwam.de

Termine nach Vereinbarung
Vereinbarkeitsberatung für (werdende) Eltern & Mitarbeiterfamilien in Kooperation Unternehmensbegleitung für PädagogInnen in professioneller Kindertagespflege

Vertragspartner in Kooperation
für Vereinbarkeit von Familie und Beruf
Bereich Forschung, Wissenschaft und Medizin
BioNTech SE Mainz
Universitätsmedizin Mainz